Do. 16.6.: Veranstaltung „NATO-Exzellenzzentren – Exzellenz für den nächsten Krieg“

19 Uhr / CAU Kiel (CAP3 – Hörsaal 3)

Seit zwei Jahren veranstaltet das „Institut für Sicherheitspolitik“ an der CAU gemeinsam mit dem hiesigen NATO-Exzellenzentrum im Anschluss an die NATO-Übung BALTOPS und im Rahmen der Kieler Woche die sogenannte „Kiel Conference“. 2015 wurde auf der „Kiel Conference“ über die Rolle der Seestreitkräfte in der Ostsee, die Herausforderungen und Möglichkeiten der Kriegsführung mit Seeminen und über den Einfluss von disruptiven Technologien auf Marinen und Operationen in einem geschlossenen Terrain diskutiert. Die Teilnehmer*innen kamen aus Wirtschaft, Hochschule und Politik. Vor allem aber ist dieses Treffen geprägt durch hochrangiges Militär aus den NATO-Mitgliedsstaaten. Die diesjährige „Kiel-Conference“ thematisiert die militärische Situation und die Herausforderungen in der Arktis.

Während das „Institut für Sicherheitspolitik“ an der CAU, welches 1983 durch einen Landtagsbeschluss an die CAU angegliedert wurde, seit Jahrzehnten einseitig die Kriegs- bzw. Sicherheitspolitik der NATO im öffentlichen Raum unterstützt, sind die NATO-Exzellenzzentren ein relativ neues Element militärischer Infrastruktur. Das Kieler NATO-Exzellenzzentrum wurde 2007 gegründet. Es hat seinen Sitz in der Wik und arbeitet zu maritimen Fragen. Der offizielle Titel der Einrichtung lautet: „CENTRE OF EXCELLENCE for Operations in Confined and Shallow Waters“. Seit 2003 ist die Anzahl solcher Exzellenzzentren auf 24 gestiegen, die jeweiligen Arbeitsschwerpunkte reichen von Luftwaffeneinsätzen bis hin zu Cyberkriegsführung und strategischer Kommunikation. Eine nähere Betrachtung der Arbeit einzelner Exzellenzzentren, an denen Deutschland überproportional beteiligt ist, macht deutlich, dass diese als Entwickler aggressiver NATO-Doktrin agieren und einseitigen Militarismus in Politik, Gesellschaft und medialen Diskurs tragen.

Unser Referent, Christopher Schwitanski, hat für die Informationsstelle Militarisierung (IMI) im Mai eine Studie zu den NATO-Exzellenzentren erarbeitet. Sein Vortrag soll der Frage nachgehen, welche Funktion die Exzellenzzentren im gesellschaftlichen Umfeld haben, welche Rolle die Nato-Exzellenzzentren innerhalb der Allianz spielen und welche Implikationen sich aus ihrer Tätigkeit für die weitere Entwicklung der NATO ableiten.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Offenen Linken Hochschulgruppe mit RESIST! Antimilitaristisches Bündnis gegen die „Kiel Conference“ und der Rosa Luxemburg Stiftung: werkstatt utopie & gedächtnis e.V.