KISS Me Deadly? – ISPK-Kriegskonferenz versenken!!


Dienstag, 25. Juni 2019: Antimilitaristische Demonstration
16.30 Uhr | Ecke Olshausenstr./Westring | Kiel

DIE KIELER WOCHE DARF KEINE KRIEGS-SHOW SEIN – NEIN ZUR KRIEGSKONFERENZ!

Das Institut für Sicherheitspolitik (ISPK) an der Kieler Uni richtet auch in diesem Jahr zur Kieler Woche eine Kriegskonferenz aus. Eine Konferenz, auf der die Mittel der Seekriegsstrategie der NATO für einen Konflikt der Großmächte bei uns auf der Ostsee entworfen werden sollen. Mit markigen Worten und Bildern von Kriegsgerät wirbt das ISPK für seine diesjährige Konferenz. Es soll um die geostrategische Neuorientierung der NATO auf den Meeren gehen.

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Kieler Woche 2018 – ohne Militärshow!

Aufruf zu Kundgebung an Land und Demonstration auf dem Wasser

16. Juni 2018 | 19 Uhr Kiellinie / Tirpitzmole

Die Ostsee muss ein Meer des Friedens sein!
Entmilitarisierung der Kieler Woche!
Keine Kriegsschiffe – keine Militärshow!
Keine Werbung für die Bundeswehr!

>> Aufruf als PDF

Vor 104 Jahren verabschiedete sich am 30.6.1914 das Britische Geschwader mit dem Signal „Friends in past and friends for ever“ von der Kieler Woche. 35 Tage später begann der 1.Weltkrieg, befeuert durch deutsche Großmachtvisionen und wahnsinnige Aufrüstung, insbesondere der deutschen Kriegsmarine. Das Schlachten zu Lande und zur See endete erst, als Schiffsbesatzungen in Wilhelmshaven und Kiel sich weigerten, ihr Leben in einer weiteren sinnlosen Schlacht zu opfern. Zusammen mit streikenden Arbeiterinnen und Arbeitern gaben sie den Anstoß für die Novemberrevolution, die nicht nur das Kaiserreich stürzte. Es war der Versuch, ein Gesellschaftssystem zu bilden, dass Ausbeutung, Militär und Kriege aus der Welt schafft.

Aber schon 1933 triumphierten die Militaristen und Rüstungskonzerne wieder, wurde mit ihrer Hilfe das Nazi-Terrorsystem installiert, die Kieler Woche wieder Propagandaschau für Aufrüstung und Großmachtgeprahle.

12 Jahre später lag Kiel in Trümmern. Mit großer Mehrheit waren sich 1945 die Menschen einig, solch ein Gemetzel, solch Völkermord durfte nie wieder geschehen. Auch die Kieler Woche, das betonte Andreas Gayk bei der ersten Eröffnungsrede nach dem Krieg, soll „das Bekenntnis zur Humanität, das Bekenntnis zur Menschlichkeit und das Bekenntnis zum Frieden sein“.

Und Heute? Kiel ist wieder Drehscheibe für den Nato-Aufmarsch an der russischen Grenze, ist Marinestützpunkt und Rüstungsschmiede. Der Tirpitzhafen strotzt zur Kieler Woche von Kriegsschiffen, die Bundeswehr nutzt das fröhliche Nationentreffen um schon Kinder auf Kriegsschiffen spielen zu lassen.

Aufrüstung befeuert Aufrüstung
Militärmanöver bringen neue Spannungen

Schluss damit!

Vor hundert Jahren gaben in Kiel mutige Frauen und Männer, Soldaten und ArbeiterInnen durch ihre revolutionären Aktionen ein Signal für Frieden, gegen Militarismus und Krieg. Sie legten den Grundstein für eine demokratische Entwicklung halfen mit, den Krieg zu beenden. Sie retteten damit zehntausenden Menschen das Leben.

Geben wir aus Kiel wieder ein Signal für den Frieden!

Lasst uns die Kieler Woche entmilitarisieren!

Keine Kriegsschiffe zur Kieler Woche!

Keine Werbung für das Militär!

Kommt am 16. Juni 2018 zur Kundgebung und Demonstration auf dem Wasser ab Tirpitzmole um 19 Uhr!

Diesen Aufruf unterstützen: Buchladen Zapata, DGB Kiel, DGB Jugend SH, Die Linke Kiel, DKP Kiel, Lorenz Gösta Beutin – Bundestagsabgeordneter, Die Linke, Interventionistische Linke Kiel, Jochen Büttner, Hamburger Geschichts-und Kulturwerkstatt, Kieler Friedensforum, Kuhle Wampe Kiel, SDAJ Kiel, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/BdA-KV Kiel

Weitere Unterstützer oder Schiffe, die sich beteiligen möchten wenden sich an tutdasnot[at]t-online.de oder b.stahn[at]kieler-friedensforum.de

Weitere Veranstaltungen:

Rüstungskonversion in Kiel – Podiumsdiskussion

Dienstag, 29.5.18, 19 Uhr in der PUMPE Kiel

Die antimilitaristischen Forderungen der Novemberrevolution in die Tat umsetzen: „Kriegsproduktion in Kiel stilllegen! War starts here – Lets stop it here!“  – Kundgebung für Rüstungskonversion

Sonntag, 17.6.18, 15 Uhr am Revolutionsdenkmal im Ratsdienergarten Kiel

DENK-MAL – „…und das unheilvolle Feuer brennt weiterhin in vielen Kesseln“ Stadtbegehung zur Novemberrevolution

Donnerstag, 5.7.18, 17 Uhr Dänische Straße/Burgstraße

 AK Novemberrevolution Kiel

Di. 20.6.: Antimilitaristische Demo „ISPK-Kriegskonferenz? G20 in HH? Krieg & Kapitalismus? KISS My Ass!“

WAR STARTS HERE – DEMONSTRATION ZUR KIELER WOCHE 2017

Nein zur „KISS-Konferenz“ in Kiel. Die Kieler Woche darf keine Kriegs-Show sein.

DIENSTAG, 20. JUNI 2017
Auftaktkundgebung 17 Uhr am ISPK (Westring Ecke Olshausenstraße)

Das sicherheitspolitischen Instituts an der Kieler Uni (ISPK) richtet zur Kieler Woche eine Kriegs-Konferenz aus. Wir demonstrieren dagegen:

„War starts here – Krieg beginnt hier“ war das Motto unserer Demonstrationen und Veranstaltungen während der Kieler Woche in den  letzten beiden Jahren. Wir haben erfolgreich gegen die „Kiel Conference“ des Kieler NATO-Exzellenzzentrums und des (ISPK) demonstriert. Wir haben Öffentlichkeit geschaffen und letztlich im letzten Jahr mit unseren Friedens- und antimilitaristischen Positionen die Berichterstattung über die Kriegs-Konferenz dominiert. Deshalb sehen wir es auch als unseren Erfolg, dass schon nach zwei Jahren diese Konferenz so nicht mehr stattfindet.

Doch wir haben keine Zeit die Füße hochzulegen: An der Weltunordnung hat sich nichts geändert, im Gegenteil, die globalen Konflikte werden weiter angeheizt, u.a. durch Interventionskriege. Die Bundeswehr ist seit Ende der 1990er Jahre Teil dieser Kriege. So auch im Syrienkrieg, in dem Deutschland u.a. durch im türkischen Incirlik stationierte Tornado-Kampfflugzeuge mitmischt. Die Rüstungsindustrie in Schleswig-Holstein boomt, mit fast 1,5 Milliarden Umsatz. Bis zu 70 Prozent des Kriegsgeräts aus dem Norden wird exportiert.

Waffen aus Schleswig-Holstein werden in alle Regionen der Welt exportiert. Nicht nur die „NATO-Partner“, auch Terroristen und Kindersoldaten kämpfen mit Waffen aus deutscher Produktion. Der Kieler Hafen ist Drehkreuz für die Verlegung von Truppen an die russische Grenze. Die Bundeswehr wirbt vermehrt um junge Rekrut*innen, ist in den Schulen und auf den Jobmessen präsent. Auch die Kieler Woche wird neben ihren erfreulichen Aspekten wieder eine Show diversen Kriegsgeräts sein. Die Bundeswehr will dort mit einem eigenen Werbe-Truck Nachwuchs rekrutieren.

Das ISPK hat für den 20. Juni eine neue Konferenz angesetzt, mit dem Titel „Kiel International Seapower Symposium“ (KISS). Thema wird die Region des östlichen Mittelmeers sein, seine strategische und militärische Bedeutung. An der Gestaltung der Websites und der Arbeitsgruppen wird deutlich: Friedenspolitik, zivile Konfliktlösungen spielen keine Rolle mehr, es geht allein um den Primat des Militärischen, beispielsweise um die Kriegführung in Küstenregionen. Das wird auch durch den Partner der Konferenz deutlich, das „Center for Naval Analyses“, eine Denkfabrik, die strategische Analysen für die US-Kriegsmarine liefert.

Wir fordern:

• Die Kieler Woche darf keine Kriegs-Show sein, sondern ein Fest des Friedens.
• Wissenschaft muss dem Frieden dienen, Forschung friedlichen Zwecken.
Deshalb unterstützen wir die Forderung nach Zivilklauseln an unseren
Hochschulen. Raus mit dem ISPK aus der Kieler Uni.
• Bundeswehr raus aus den Schulen und den Jobmessen. Das Geschäft mit
dem Tod ist kein Beruf wie jeder andere.
• Stopp von Rüstungsexporten, Stopp von deutschen Auslandseinsätzen.

Es bleibt dabei: Krieg beginnt hier – Beginnen wir hier, ihn zu stoppen.

Unterstützer*innen:

AStA Uni Kiel
BI Kiel gegen Atomanlagen
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
DGB Jugend Schleswig-Holstein
DIE LINKE. Schleswig-Holstein
dielinke.SDS Kiel
DKP-Kiel
Friedenswerkstatt
Interventionistische Linke Kiel
Initiative „pax optima rerum“
Linksjugend [’solid] Schleswig-Holstein
Nara – netzwerk antirassistische aktion kiel
SDAJ Kiel
SJD – Die Falken Schleswig-Holstein
Subvertere Kiel
VVN-BdA Kiel

Infos: War Starts Here Bündnis

350 Antimilitarist*innen auf der Straße gegen die „Kiel Conference“ 2016

Am Dienstag, 21. Juni sind in der Schleswig-Holsteinischen Landeshauptstadt etwa 350 Antimilitarist*innen gegen die „Kiel Conference“ 2016 auf die Straße gegangen. Bei der NATO-Veranstaltung Mal im Düsternbrooker Maritim Hotel Bellevue, die in diesem Jahr zum zweiten stattfand, handelt es sich um ein hochrangiges Treffen von Militär, Wissenschaft und Politik, auf dem die Kriegsstrategien von morgen geplant werden.

Der Startpunkt der Demonstration des War Starts Here-Bündnis war am späten Nachmittag vor dem „Institut für Sicherheitspolitik“ (ISPK) an der Universität Kiel, das zusammen mit dem NATO-Exzellenzzentrum „Center of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters” (COE CSW) die „Kiel Conference“ organisiert. Nach zwei Redebeiträgen von Vertretern der LINKEN sowie der BI gegen Atomanlagen startete der Demonstrationszug mit insgesamt etwa 350 Teilnehmer*innen Richtung Kieler Woche. Am antimilitaristischen Block innerhalb der Demo, zu dem das RESIST!-Bündnis aufgerufen hatte, beteiligten sich etwa 150 Demonstrant*innen.

kc16block

Eine Rednerin des RESIST! Bündnis betonte in einem Redebeitrag während der Zwischenkundgebung am Knooper Weg den unvermeidlichen Zusammenhang von Krieg und Militarisierung mit dem kapitalistischen Verwertungs- und Unterwerfungsdrang. Eine Welt  des friedlichen Miteinanders ohne Elend, Zerstörung und die bewaffnete Durchsetzung der globalen Ausbeutung von Mensch und Natur sei folglich nur jenseits von Kapitalismus und Staat im internationalen Kampf um Befreiung vorstellbar. Desweiteren kam eine Rednerin der DKP zu Wort.

kc16front

Die Demo zog anschließend unter lautstarken Parolen zum Volksfest der Kieler Woche, wo an der Kiellinie die Abschlusskundgebung stattfand. Hier sprachen Vertreter*innen des Kieler Friedensforums, der SDAJ und der Interventionistischen Linken. Noch während der Abschlusskundgebung der angemeldeten Demo formierte sich eine Spontandemo von bis zu 200 Menschen, die kraftvoll über die Kielline zogen, einer der zentralen Festmeilen der Kieler Woche. So konnte die Kritik an der „Kiel Conference“ und der Militarisierung auch der Kieler Woche inmitten des Volksfestes zum Ausdruck gebracht werden. Mit lauten Parolen und Schnipselkonfetti wurden entlang der Wegstrecke antimilitaristische Botschaften hinterlassen. Wenige Meter vor ihrem eigentlichen Ziel, dem Bundeswehr-Propaganda-Truck, der auf der Kieler Woche täglich für das Militär wirbt, wurde die Demo von panisch herbeieilenden Polizist*innen gestoppt. Mit mehreren Reihen machten diese die Kiellinie kurzfristig unpassierbar, diesseits der Polizeiketten war das Nadelör zudem von Demonstrant*innen verstopft.

kc16truck

Nichtsdestotrotz gelang es einem Großteil der Antimilitarist*innen, sich binnen kürzester Zeit direkt einen Weg zum Bundewehrtruck  zu bahnen. Vor dem Truck führten Aktivist*innen eine Die-In-Aktion durch, bei der am Boden liegende Leichen dargestellt wurden, um auf die aktive Beteiligung der Bundeswehr am weltweiten Morden hinzuweisen. Für eine Stunde gelang es dabei, den Truck mit Transparenten abzuschirmen, während die Polizei über den gesamten Zeitraum eine Kette vor dem Eingang bildete. Der Truck war dadurch effektiv blockiert und blieb geschlossen, während sich sein Personal samt Feldjäger*innen im und hinter dem Propagandafahrzeug aufhalten mussten. Eine Aktivistin wurde durch einen überambitionierten Wachmann am Arm verletzt, ansonsten verlief die Aktion ohne Zwischenfälle und die Aktivist*innen konnten sie wie geplant beenden.

Wenngleich die Teilnehmer*innenzahl der Proteste im Vergleich zum letzten Jahr leider nicht gesteigert werden konnte, können auch die diesjährigen Aktionen gegen die „Kiel Conference“ durchaus als zufriedenstellend bewertet werden. Es ist abermals gelungen, die Kieler Kriegskonferenz in der öffentlichen Rezeption als das zu benennen, was sie ist: Ein militaristisches Strategietreffen zur Planung der nächsten Ausplünderungsfeldzüge der NATO-Staaten, in diesem Jahr am Beispiel der Arktis, und zur bewaffneten Beherrschung kapitalistischer Krisenverhältnisse. Der Aktionsradius der Antimilitarist*innen konnte zudem ausgeweitet werden und die Bannmeile für Demonstrationen auf der Kieler Woche durchbrochen werden. Mit der Spontandemo wurde erstmalig die Anfälligkeit des Festspektakels für chaotische Szenarien erfolgreich ausgeteste und mit der anschließenden Blockade des Bundeswehrtrucks ein Zahnrad der Militarisierung wenigstens kurrzeitig außer Kraft gesetzt werden. Daran gilt es auch im nächsten Jahr anzuknüpfen.

Bereits im Vorfeld der „Kiel Conference“ hat es in Kiel eine Reihe antimilitaristischer Veranstaltungen und Aktionen gegeben. So haben Aktivist*innen auf der Berufsmesse Contacts an der Kieler Uni einen Werbevortrag der Bundeswehr verhindert und den dortigen Bundeswehrstand gestört. Zudem gab es einen antimilitaristischen Besuch einer Vorlesung von Professor Joachim Krause, der an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel lehrt, aber gleichzeitig NATO-affiner Direktor des ISPK und ein Hauptinitiator der „Kiel Conference“ ist. Neben einer antimilitaristischen Stadtrundfahrt, bei der auf die Geschichte der Militarisierung Kiels und den damit verbundenen Protest eingegangen wurde, gab es eine gut besuchte Diskussionsveranstaltung ebenfalls an der Uni über die Bedeutung und das Wirken der mittlerweile 24 NATO-Exzellenzzentren. Zudem wurde in Kiel massiv im öffentlichen Raum zu den Aktionen gegen das NATO-Treffen mobilisiert, darunter etwa mit einer Transparent-Aktion während eines Eröffnungskonzertes der Kieler Woche.

Der antimilitaristische Widerstand gerade auch in der Militär- und Rüstungsstadt Kiel darf jedoch nicht bei den zweifelsohne wichtigen Protesten gegen die „Kiel Conference“ einmal im Jahr stehenbleiben. Angriffspunkte für direkte Interventionen gegen die Akteure, Profiteure und Vordenker der Mordmaschine des Kapitals gibt es hier zu Hauf – vor, nach und auch während der Kieler Woche. So steht die Bundeswehr mit ihrem Karrieretruck derzeit immer noch an der Kiellinie und versucht,  neues Personal zum Töten zu rekrutieren und die Präsenz des Militärs im öffentlichen Raum zur Normalität werden zu lassen. Im Internet rufen Antimilitarist*innen deshalb dazu, von nun an jeden verbleibenden Tag der Kieler Woche ab 17 Uhr den Betrieb des Bundeswehrtrucks lahmzulegen.

Presse: Heise | NDR | Schleswig-Holstein Magazin) (ab 16:42 min.) | Welt | SHZ

Fotos: Ulf Stephan 1 / 2

AUF DIE STRAßE GEGEN DIE „KIEL CONFERENCE“ 2016!

Am morgigen Dienstag, 21. Juni 2016 findet im Maritim Hotel Bellevue im Statdteil Düsternbrook auf Einladung des „Institut für Sicherheitspolitik“ (ISPK) an der Uni Kiel und des NATO-Think Tanks “Center of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters” (COE CSW) zum nunmehr zweiten Mal die „Kiel Conference“ im Rahmen der Kieler Woche statt. Dabei handelt es sich um ein Treffen hochrangiger Vordenker, Protagonisten und Profiteure der NATO-Kriegspolitik, die in diesem Jahr am Beispiel der Arktis ihre kommenden Kriege um Rohstoffe, Handelswege und Einflussphären zur Sicherung der Hegemonie des Globalen Nordens im globalen kapitalistischen Konkurrenzkampf der Standorte planen wollen.

Nachdem Antimilitarist_innen im Rahmen der Mobilisierung gegen die NATO-Kriegskonferenz bereits einen Bundeswehr-Vortrag verhindern und einen entsprechenden Infostand an der Kieler Uni stören konnten, mit Prof. Joachim Krause einem der Hauptinitiatoren einen überraschenden Besuch an seinem Arbeitsplatz abstatteten, eine von gut 50 Menschen besuchten Diskussionsveranstaltung des RESIST! Bündnis stattfand, eine Transpi-Aktion während der Eröffnung der Kieler Woche durchgeführt wurde und hunderte Plakate im Stadtbild verklebt wurden, finden die Aktionen gegen Militarisierung und Krieg mit der Bündnis-Demonstration morgen ihren Höhepunkt.

Die Demonstration der War Starts Here-Bündnis wird von 13 Initiativen und Parteien unterstützt, das antimilitaristische RESIST! Bündnis ruft zudem zu einem antikapitalistischen Block innerhalb der Demo sowie zu weiteren Aktionen auf. Die Organisatoren der „Kiel Conference“, die ohnehin unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, hat sich dagegen in seiner Öffentlichkeitsarbeit bisher mehr noch als im letzten Jahr auffällig zurück gehalten.

Alle Antimilitarist_innen aus Kiel und darüber hinaus sind dazu aufgerufen, morgen ein deutliches und lautstarkes Signal gegen die auch maßgeblich von Kiel ausgehende kriegerische Niederwerfung und Ausbeutung von Mensch und Natur in aller Welt zu senden. Auch aus Hamburg haben sich zu diesem Zweck bereits organisiert anreisende Demonstrationsteilnehmer_innen angekündigt. Schon im vergangenen Jahr gingen gegen die Premiere des NATO-Treffens über 400 Menschen auf die Straße.

ALLE WICHTIGEN INFOS IN KÜRZE

Auftakt: 16.30 Uhr / Universität Westring/Olshausenstr. (vor dem ISPK)

Route: Olshausenstraße – Knooper Weg (Zwischenkundgebung) – Beseler Allee – Niemannsweg – Karolinenweg – Düsternbrooker Weg – Bernhard-Harms-Weg (Abschlusskundgebung an der Kiellinie)

Ermittlungsausschuss (EA): 0431 / 5303435

Bahn-Anreise aus Hamburg: Treffen 14.15 Uhr Reisezentrum HBF

Wetter: 21°C / sonnig / hohe Regenwahrscheinlichkeit

Kiel ist Kriegsgebiet – die NATO-Konferenz versenken! Fight Warzone Capitalism!

Transpiaktion gegen NATO-Konferenz zum Kieler Woche-Auftakt

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Im Rahmen der Mobilisierung zum antimilitaristischen Block auf der Bündnis-Demo gegen die diesjährige „Kiel Conference“ am 21.6.2016 um 16.30 Uhr an der Universität Kiel (Westring/Olshausenstr.) platzierten antimilitaristische Aktivist_innen beim Auftaktkonzert der „Kieler Woche“ von Rea Garvey auf der RSH-Bühne am Freitagabend ein für mehrere tausend Besucher_innen gut sichtbares Transparent von der Gablenzbrücke: „NATO-Konferenz versenken! Demo 21.6.16 16.30h Uni Kiel“

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CAU ist Kriegsgebiet: Vorlesung von NATO-Krause gestört

Am Donnerstag, 9.6.2016 haben antimilitaristische Aktivist*innen eine Vorlesung von Prof. Joachim Krause besucht, um über die Verbindungen zwischen der Christian-Albrechts-Universität Kiel und dem „Institut für Sicherheitspolitik“ (ISPK) aufzuklären. Der vehemente Zivilklausel-Gegener Joachim Krause lehrt an der CAU als Professor der Politikwissenschaft und ist gleichzeitig leitender Direktor des ISPK, das seit 2015 zusammen mit dem NATO-Think Tank „Center of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters“ (COE CSW) die „Kiel Conference“ organisiert.

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Kurz nachdem Kriegsprofessor Krause vor mehreren Dutzend Studierenden mit seiner nachmittäglichen Vorlesung begonnen hatte, wurde er durch den Überraschungsbesuch einiger Antimilitarist_innen für mehrere Minuten unterbrochen. Ein Transparent mit der Aufschrift „Kiel ist Kriegsgebiet – antimilitaristischen Widerstand organisieren!“ wurde entrollt und Flugblätter im Hörsaal verteilt. In einem Redebeitrag wurde die Verzahnung der Uni Kiel mit dem ISPK und die Rolle Joachim Krauses als führender Vordenker der globalen NATO-Kriegspolitik thematisiert und angegriffen. Krause versuchte, den Redebeitrag mit einer Mischung aus Beatboxing, imitierten Tierlauten und der Rückkopplung des Mikrofons zu stören. Nichtsdestotrotz konnte die Aktion wie geplant beendet werden.

Die nächste Gelegenheit zur antimilitaristischen Intervention gegen Krause und sein ISPK gibt es am Dienstag, 21.6. wenn Antimilitarist*innen zu Aktionen gegen die „Kiel Conference“ aufrufen. Die Kieler NATO-Kriegskonferenz dient seit 2015 der Vernetzung und kriegsstrategischen Diskussion zwischen Militär, Wissenschaft und Politik. Im letzten Jahr ging es bei dem Treffen um die „Sicherheit“ im Ostseeraum, d.h vor allem um die Durchsetzung der NATO-Hegemonialinteressen gegenüber Russland. In diesem Jahr soll es bei der Kiel Conference, die im Anschluss an die NATO-Übung BALTOPS und während der Kieler Woche stattfindet, um das Thema Arktis gehen. Im Fokus steht dabei die militärische Vorbereitung auf die Ausbeutung der durch das schmelzende Polareis in näherer Zunkunft frei werdenden Rohstoffe sowie die bewaffnete Durchsetzung von Handelswegen nach Asien.

Das RESIST!-Bündnis, das in diesem Jahr zu einem antimilitaristischen Block auf der Bündnisdemo mobilisiert, stellt dem brutalen Kalkül der Kriegsstrategen eine revolutionäre Perspektive entgegen. Die fortschreitende Klimaerwärmung erfordert eine radikale Abkehr vom Kapitalismus und von fossilen Energiequellen als dessen Treibstoff, nicht die militärisch durchgesetzte weitere Ausbeutung und Zerstörung der Erde. Das militaristische Planspiel der NATO-Eliten löst die Probleme des ökonomischen Akkumulationsdrang des Kapitals nicht, sondern schafft die Konflikte und Katastrophen von morgen. Eine friedliche, solidarische Welt mit einer gemeinsamen Nutzung von Ressourcen und ihrer gerechten Verteilung ist nur jenseits des kapitalistischer Konkurrenzkampfes realisierbar.

Bereits vor drei Wochen hatten Antimilitarist_innen einen Werbevortrag der Bundeswehr während der „Contacts“-Messe an der CAU verhindert und sich dabei auf die Mobilisierung gegen die „Kiel Conference“ bezogen. Die diesjährige Demonstration gegen die Militaristen-Konferenz wird um 16.30 Uhr an der Kieler Uni vor dem ISPK (Westring/Olshausenstr.) starten.

Mi. 8.6.: Antimilitaristische Fahrradtour

18 Uhr / Vor dem ISPK (Westring 400, CAU Kiel)

Die Kieler Initiative Antimilitaristische Stadtrundfahrt informiert über Geschichte und Gegenwart von Militarismus und Rüstungsproduktion in Kiel. Hingewiesen werden soll auf die Bestrebungen für eine Welt ohne Militär und Kriege und auf die Forderung, die Rüstungsexporte zu stoppen. Auch die Aufrüstungsprogramme und militärischen Bestrebungen von BRD und EU sollen unter die Lupe genommen werden.

Auch in diesem Jahr plant das „Institut für Sicherheitspolitik Kiel“ (ISPK) zusammen mit dem NATO „Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters“ (COE CSW) die im letzten Jahr erstmalig ausgerichtete Kriegskonferenz „Kiel Conference“. Als Thema haben sich die Verantwortlichen die Arktis beziehungsweise Möglichkeiten der (militärischen) Sicherung der demnächst unter dem Eis freiwerdenden Rohstoffe erwählt. Konzepte zu einer entmilitarisierten Arktis, welche vor dem Einfluss wirtschaftlicher Interessen geschützt ist, passen dabei nicht ins Bild. Stattdessen werden der Abbau und die Sicherung von Rohstoffen mit allen negativen Folgeerscheiungen (Zerstörung des Naturraums Arktis, Klimaerwärmung durch freiwerdendes CO², Militarisierung der Weltmeere und der Wirtschaftspolitik) in den Vordergrund gestellt. Die Kiel Conference und ihre Agenda propagiert und legitimiert die Ideale eines Kapitalismus, welcher nur durch Ausbeutung immer neuer Rohstoffquellen am Leben gehalten werden kann und dabei keinerlei Rücksicht auf Mensch oder Natur nimmt. Doch die Kiel Conference ist nicht die einzige militaristische Katastrophe. Der Standort Kiel ist ein wichtiger Vernetzungsort für Forschung, Militär und Rüstungsindustrie. Hier produzieren Firmen wie ThyssenKrupp, Thales, Raytheon Anschütz, ELAC Nautik, Rheinmetall Landsysteme und EADS. Die antimilitaristische Fahrradtour möchte versuchen, sowohl die Firmen der Rüstungsindustrie zu benennen, als auch historische Ereignisse aus antimilitaristischer Sicht zu beleuchten.

WAR STARTS HERE – Krieg beginnt hier!

Eine Veranstaltung der Offenen Linken Hochschulgruppe mit der Antimilitaristischen Stadtrundfahrt.

Do. 16.6.: Veranstaltung „NATO-Exzellenzzentren – Exzellenz für den nächsten Krieg“

19 Uhr / CAU Kiel (CAP3 – Hörsaal 3)

Seit zwei Jahren veranstaltet das „Institut für Sicherheitspolitik“ an der CAU gemeinsam mit dem hiesigen NATO-Exzellenzentrum im Anschluss an die NATO-Übung BALTOPS und im Rahmen der Kieler Woche die sogenannte „Kiel Conference“. 2015 wurde auf der „Kiel Conference“ über die Rolle der Seestreitkräfte in der Ostsee, die Herausforderungen und Möglichkeiten der Kriegsführung mit Seeminen und über den Einfluss von disruptiven Technologien auf Marinen und Operationen in einem geschlossenen Terrain diskutiert. Die Teilnehmer*innen kamen aus Wirtschaft, Hochschule und Politik. Vor allem aber ist dieses Treffen geprägt durch hochrangiges Militär aus den NATO-Mitgliedsstaaten. Die diesjährige „Kiel-Conference“ thematisiert die militärische Situation und die Herausforderungen in der Arktis.

Während das „Institut für Sicherheitspolitik“ an der CAU, welches 1983 durch einen Landtagsbeschluss an die CAU angegliedert wurde, seit Jahrzehnten einseitig die Kriegs- bzw. Sicherheitspolitik der NATO im öffentlichen Raum unterstützt, sind die NATO-Exzellenzzentren ein relativ neues Element militärischer Infrastruktur. Das Kieler NATO-Exzellenzzentrum wurde 2007 gegründet. Es hat seinen Sitz in der Wik und arbeitet zu maritimen Fragen. Der offizielle Titel der Einrichtung lautet: „CENTRE OF EXCELLENCE for Operations in Confined and Shallow Waters“. Seit 2003 ist die Anzahl solcher Exzellenzzentren auf 24 gestiegen, die jeweiligen Arbeitsschwerpunkte reichen von Luftwaffeneinsätzen bis hin zu Cyberkriegsführung und strategischer Kommunikation. Eine nähere Betrachtung der Arbeit einzelner Exzellenzzentren, an denen Deutschland überproportional beteiligt ist, macht deutlich, dass diese als Entwickler aggressiver NATO-Doktrin agieren und einseitigen Militarismus in Politik, Gesellschaft und medialen Diskurs tragen.

Unser Referent, Christopher Schwitanski, hat für die Informationsstelle Militarisierung (IMI) im Mai eine Studie zu den NATO-Exzellenzentren erarbeitet. Sein Vortrag soll der Frage nachgehen, welche Funktion die Exzellenzzentren im gesellschaftlichen Umfeld haben, welche Rolle die Nato-Exzellenzzentren innerhalb der Allianz spielen und welche Implikationen sich aus ihrer Tätigkeit für die weitere Entwicklung der NATO ableiten.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Offenen Linken Hochschulgruppe mit RESIST! Antimilitaristisches Bündnis gegen die „Kiel Conference“ und der Rosa Luxemburg Stiftung: werkstatt utopie & gedächtnis e.V.